Der An- und Verkauf über Kleinanzeigen ist praktisch und eine Möglichkeit, den eigenen Hausstand auf Vordermann zu bringen. Allerdings ist diese Art der Kontaktaufnahme leider nicht ganz ohne Risiko. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte sich vor bekannten (und weniger bekannten) Betrugsmaschen schützen, auf die er in seltenen, aber doch vorkommenden Fällen beim Kleinanzeigenmarkt stoßen kann. Folgende Situationen sollten dazu verleiten, wachsam zu sein und kein Risiko einzugehen:
Smartphones und vergleichbare neueste Technik ist beliebt und findet besonders dann reißenden Absatz, wenn sie zu sehr günstigen Preisen angeboten wird. Aus diesem Grund machen Betrüger sie immer wieder zum Mittelpunkt ihrer Masche. Sie geben eine Kleinanzeige auf, bei der sie zum Beispiel eines der neuesten Smartphonemodelle zu einem fast unglaublichen Preis anbieten. Allerdings besitzt er das Gerät tatsächlich überhaupt nicht oder hat zumindest nicht vor, es herzugeben. Nach der erfolgten Kontaktaufnahme und der Überweisung des Geldes durch den Käufer passiert nichts mehr - der Käufer sieht weder Smartphone noch Geld jemals wieder.
Viele Tierschützer arbeiten mit dem ausländischen Tierschutz zusammen und vielen Tierliebhabern ist dieser Umstand bekannt. Aus diesem Grund stellt es für die meisten Interessenten kein Problem dar, wenn sich der angebotene Hundewelpe oder das niedliche Kätzchen noch im Ausland befinden soll und auf seinen Transport wartet. Der angebliche Verkäufer bittet den Käufer darum, die Transportkosten zu übernehmen. Tatsächlich existiert das Tier überhaupt nicht (sondern das Foto ist zum Beispiel aus dem Internet geklaut). Wenn der Käufer das Geld überwiesen hat, hört er nichts mehr vom angeblichen Verkäufer. Bitte melden Sie uns unbedingt derartige Angebote da wir sehr eng mit dem Tierschutz zusammenarbeiten.
Eine ähnliche Masche wie beim Tierverkauf aus dem Ausland wird auch bei Autos praktiziert. Besonders auffällig ist hier häufig der sehr günstige Preis für ein tolles Modell. Der Verkäufer gibt nach der Kontaktaufnahme an, dass sich der Wagen noch im Ausland befände und der Preis vor allem deshalb so günstig sei, weil noch Transportkosten bezahlt werden müssten. Nach Überweisung der Transportkosten (oder des gesamten Betrages) bricht der Kontakt ab.
Vorsicht ist geboten, wenn bei einem Privatverkauf eine Vertragsvorlage unterzeichnet werden soll. Geschickte Betrüger bauen hier winzige Änderungen der eigentlichen Vereinbarung ein, die sie zum Schadensersatz wegen Nichtleistung berechtigen, nachdem der Kauf mit dem nichtsahnenden Verkäufer abgewickelt wurde.
Eine leicht zu durchschauende Masche besteht darin, dass ein Kaufinteressent nach einigen Mails nicht mehr antwortet. Wird der Artikel (meist ein teurerer) nun anderweitig verkauft, meldet sich der Interessent wieder und verlangt Schadensersatz mit der Begründung, dass bereits ein rechtlich verbindlicher Vertrag über den Kauf zustande gekommen wäre. Verlangt wird in solchen Fällen meist ein Ersatz für einen angeblich entgangenen Gewinn durch Weiterverkauf.
Diese Betrugsmasche findet aus dem Ausland heraus statt. Hier bietet ein ausländischer Käufer die Bezahlung per Scheck an und trägt einen viel zu hohen Betrag ein. Er bittet nun darum, dass der zu viel gezahlte Betrag über einen Bargeldtransfer an ihn zurückerstattet wird. Nachdem dies erfolgt ist, platzt der Scheck und der Kontakt bricht ab.
Auch bei dieser Masche soll ein angeblicher Transport aus dem Ausland bezahlt werden und auch hier ist das Angebot zu schön, um tatsächlich wahr zu sein (ein besonders toller Artikel - hier meist ein Auto) wird zu einem extrem niedrigen Preis angeboten. In der Anzeige wird nicht erwähnt, dass das Auto im Ausland steht, sondern der angebliche Verkäufer offenbart dieses Detail erst beim persönlichen Kontakt. Bezahlt werden soll eine "Treuhandfirma", die den Transport des Wagens aus dem Ausland übernehmen soll. Tatsächlich existieren weder Auto noch Firma und das überwiesene Geld verschwindet mit dem Betrüger.
Manchmal werden auch gestohlene Artikel über eine Kleinanzeige verkauft. Hier ist das Risiko besonders hoch, da sich auch der Käufer in die Gefahr einer Strafbarkeit begibt. Warnsignale sind unter anderem ein extrem günstiger Preis für einen beliebten Artikel, ein seltsames Verhalten des Verkäufers (zum Beispiel ist der Treffpunkt an einem merkwürdigen einsamen Ort - etwa zu ungewöhnlicher Zeit auf einem Rastplatz) und das unbedingte Verlangen nach Barzahlung. Wenn es sich um ein gestohlenes Fahrzeug handelt, können auch die Fahrzeugpapiere ein Warnhinweis sein - etwa wenn sie unterschiedliche Schriftarten tragen oder schlecht lesbar sind.
Diese Aufzählung ist leider nicht abschließend. Der Kreativität von Betrügern sind keine Grenzen gesetzt und es treten immer neue Maschen zutage. Es ist immer eine gute Idee, dem eigenen Bauchgefühl zu vertrauen und grundsätzlich eher misstrauisch zu sein. Vor allem bei sehr günstigen Preisen, Kontaktaufnahme aus dem Ausland oder ungewöhnlichem Verhalten des Verkäufers ist es ratsam, den Kontakt abzubrechen und kein Risiko einzugehen.